Gemüseanbau im Hochbeet

Salat und Radieschen wachsen in einem Hochbeet aus Holzbretern
Gemüseanbau im Hochbeet

Üppiges Grün aus der Kiste

Der Gemüseanbau im Hochbeet ist eine der rückenschonendsten Möglichkeiten Gemüse in Beetform anzubauen. Dadurch erhalten auch körperlich eingeschränkte Personen die Möglichkeit zum Gärtnern.  
 
Ein Hochbeet lässt sich im Garten, auf der Terrasse oder auch auf einem Balkon individuell einpassen und mit ein bisschen Überlegung wird das Gärtnern auf kleinstem Raum ertragreich wie nie! Durch den Verrottungsproßes des Kompostmaterials und der faserigen Elemente im Inneren des Beets werden Nährstoffe und Wärme nach und nach freigesetzt, sodass ein Anbau von Gemüse über mehrere Jahre großen Ertrag bringt.
 
Als Material zum Bau können Holzlatten, -stange oder –platten verwendet werden, aber auch ein Anbau in Großobstkiste oder Wannen aus Kunststoff ist möglich, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Haltbarkeit dagegen schon. Während Kunststoffbehältnisse vermutlich nur einige Jahre halten werden, sind Hochbeete aus Holz, insbesondre Lärchenholz bis zu 20 Jahre ein guter Begleiter. Allerdings sollte darauf geachtet werden das das Holz möglichst unbehandelt verwendet wird, dann erhöht sich die Haltbarkeit.
 
Die Höhe des Beetes sollte am beste in Hüfthöhe, also auf 70–100 cm, sein. Die Länge ist variabel und richtet sich ganz nach dem Platz der zur Verfügung steht. Die ideale Breite wird mit ca.120 - 140 cm so gewählt, dass das Beet von rechts und links leicht zu bearbeiten ist.

Wann sollte das Hochbeet am besten angelegt werden?

Der beste Zeitpunkt, um ein Hochbett zu befüllen, ist der Herbst, da zu dieser Jahreszeit der meiste Gartenabfall anfällt und Laub, Gartenabfälle, Rasenschnitt und auch Äste in Hülle und Fülle vorhanden sind.
 
Durch das Aufsetzen im Herbst kann die Füllung über den Winter schon arbeiten, sackt ein bisschen zusammen und im Frühling kann dann mit dem Aufschichten der Kompost/Mist-Schicht und des feinen Bodens das Pflanzen sofort beginnen
 
Es spricht aber auch nichts dagegen das Beet erst im zeitigen Frühjahr aufzusetzen, vorausgesetzt man hat im Herbst genügend Material dafür gesammelt und zu Seite gelegt.
 
Nicht immer hat man Strauchschnitt, Grasschnitt oder Kompost zur Hand. In diesen Fällen kann zum Aufsetzen auch auf Ersatzstoffe zurückgegriffen werden. Am besten eignen sich Holzhäcksel oder Stroh, oder auch Waldhackgut. Bei Waldhackgut sollte darauf geachtet werden das der Rindenanteil nicht zu groß ist.
Ungeeignet für ein Hochbeet sind Efeu, Thuja oder auch Nadelgehölze. Sie würden den Boden zu sauer machen, dadurch verkümmert das Gemüse. Ebenfalls ungeeignet zur Befüllung ist Rindenmulch.
 

Hochbeet befüllen

Das Hochbeet soll aus mehreren nährstoffreichen Schichten bestehen. Ganz unten ist das Material eher grob und nach oben hin wird es immer feiner. Von oben nach unten sollten sich darin folgende Schichten finden:

  1. Mischung aus Reifekompost / Erde / Sand
  2. Halbverrotteter Kompost / Mist
  3. Rasensoden / Stroh
  4. Laub / Gartenabfälle
  5. Holzabfälle / Häckselgut
  6. Äste / Strauch- oder Staudenabfälle

Hochbeet am Balkon?

Frisches Gemüse vom Balkon klingt verlockend aber bitte beachten Sie hierbei und´bedingt die Tragkraft ihres Balkons.  Das klassische Hochbeet (100 x 200 cm und 85 cm Höhe) bringt, wenn es komplett gefüllt ist ca. 800 kg auf die Waage. Das kann für manchen Balkon zuviel Gewicht sein.
Daher eignet sich für den Balkon eigentlich nur die „abgespeckte“ Version.
Eine Höhe von 40 cm ist für die meisten Pflanzen ausreichend, der Boden muss allerdings jedes Jahr erneuert werden, zumindest teilweise. Befüllen Sie die untere Hälfte des Beetes mit elcihten Materialien, z.B. Grasschnitt, Stroh, Blähton
Das Balkon-Hochbeet braucht einen festen Boden. Es sollten aber genügend Abflusslöcher eingeplant werden um Staunässe zu vermeiden.
 
Hinweis: Die klassische Befüllung mit Gras, Zweigen und Kompost macht am Balkon keinen Sinn. Es fehlen die vielen hilfreichen Tierchen, die das ganze Material zu Humus zersetzen. Daher ist es ratsam hochwertige Erde zu kaufen.

Wie lange hält ein Hochbeet?

Die Nährstoffe im Hochbeet sind nach ca. 5–7 Jahren aufgebraucht, dann sollte das Hochbeet ausgeräumt und neu aufgesetzt werden.
Da sich das Beet auch jedes Jahr senkt, sollte ca. nach 2-3 Jahre n auf jeden Fall die obere Schicht und die Kompostgabe erneuert werden.

Hochbeet aus Weidenmaterial, darauf wachsen Kürbisse
Hochbeet in ovaler Form

Welche Pflanzen können im Hochbeet angebaut werden?

Ganz klar: die, die man gerne isst. Für Anfänger eignen sich vor allem Pflanzen, die unkompliziert und robust sind. Kräuter, Salat, Mangold, Zucchini, Rote Bete, Radieschen, Knoblauch, Topinambur, Bohnen oder Lauch machen normalerweise kaum Probleme.
Achten Sie bei der Planung auch vor allem darauf was Sie und ihre Familie gerne essen.
Machen Sie sich eine Liste der Pflanzen, die Sie anbauen möchten.

Welche Pflanzen für das 1. Jahr?

Das erste Jahr im Hochbeet ist etwas kritisch, da das äußerst frische Substrat sich aufgrund der höheren Wärmeeinwirkung im Hochbeet schneller zersetzt, kommt es zu einem höheren Ausstoß von Nährstoffen, wovon die Starkzehrer natürlich profitieren. Bepflanzen Sie daher mit dem folgenden Gemüse:

Was sind Starkzehrer?

In die Gruppe der Starkzehrer gehören folgende Pflanzen:
Gurken, Tomaten, Auberginen, Kartoffeln, Kohl, Mais, Zucchini, Melone, Kürbis  
 Starkzehrer werden ausschließlich für die erste Hochbeet-Saison genutzt, da die Menge an Nährstoffen im Substrat so hoch ist, dass Schwach- und Mittelzehrer damit Probleme haben würden. Starkzehrer dagegen sind auf diese Mengen angewiesen, um die großen Fruchtkörper zu bilden, wie zum Beispiel Paprikas oder Auberginen. Vor allem ist hier Stickstoff zu nennen, der essentiell für gesunde Starkzehrer ist. 
Verzichten Sie lieber auf den Anbau von Gemüse, das viel Platz benötigt, darunter Kürbisse, Zucchini und Rhabarber. Diese würden den Raum des Pflanzgefäßes sprengen und bieten sich daher nicht für das Bepflanzen im Hochbeet an.

Die folgenden Jahre

Nach dem ersten Jahr können Sie sich ganz und gar auf unterschiedliche Pflanzen fokussieren, die Sie gerne in Ihrem Hochbeet halten wollen. Dabei sind Pflanzen aus der Gruppe der Mittelzehrer ideal. Für diese Pflanzengruppe sind in der folgenden Saison die Menge der Nährstoffe im Boden optimal.

Mittelzehrer

Mittelzehrer benötigen, wie der Name schon andeutet, weniger Stickstoff, aber immer noch eine gehörige Menge. Sie sind sozusagen die zweite Stufe im Hochbeet, da sie zwischen den Schwach- und Starkzehrern liegen und für die Schwachzehrer den Boden vorbereiten, damit diese ihn nutzen können.
 
Zur Gruppe der Mittelzehrer gehören:
Erdbeere, Endivie, Fenchel, Karotten, Knoblauch, Kohlrabi, Paprika, Pastinake, Rote Bete, Salat, Spinat, Stangenbohnen, Wurzelpetersilie, Zwiebel
 
Falls Sie sich hier zum Beispiel für Erdbeeren entscheiden, können Sie diese im nächsten Jahr zusammen mit den Schwachzehrern benutzen, solang sie etwas abseits dieser steht.
Ein großer Vorteil an den Mittelzehrern ist, dass Sie hier immer mehr klassische Küchenkräuter nutzen können, was sich natürlich immer anbietet. Weiterhin können Sie einen der beliebtesten Mittelzehrer, den Salat, in all seinen Variationen anbauen.

Schwachzehrer

Schwachzehrer sind äußerst empfindlich und dürfen nicht zu viel Stickstoff abbekommen, sonst bilden diese entweder zu viel Nitrat oder der Wuchs leidet darunter. Aus diesem Grund werden diese erst im 4. Jahr angebaut, da zu dieser Zeit der Boden bereits stark ausgezehrt ist und somit perfekt für die Schwachzehrer ist.
 
Zur Gruppe der Schwachzehrer gehören folgende Pflanzen:
Buschbohnen, Erbsen, Feldsalat, Kräuter, Radieschen, Sonnenblumen