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Radverkehrskonzeption

Radfahrer mit Landkarte
Bildquelle: Landratsamt Göppingen

2025 wurde die Neuaufstellung der Radverkehrskonzeption abgeschlossen. Bereits im Jahr 2011 hat der Landkreis Göppingen als einer der ersten Landkreise eine Radverkehrskonzeption beschlossen und wurde damit Vorreiter im Bereich der Radverkehrsförderung.

Was ist eine Radverkehrskonzeption?

Die Radverkehrskonzeption des Landkreises Göppingen stellt das Radwegenetz des Landkreises dar und umfasst notwendige Maßnahmen, um lückenlose und sichere Radverkehrsverbindungen zwischen allen Kommunen zu schaffen. Das Ziel des Konzeptes ist es den Radverkehr im Landkreis kontinuierlich zu verbessern.

Hintergrund

Die erste Radverkehrskonzeption:

Der Landkreis Göppingen befasste sich in den Jahren 2009-2011 mit der Erstellung des ersten Radverkehrskonzeptes. Im Sommer 2011 wurde sie schließlich fertiggestellt und vom Kreistag des Landkreises Göppingen einstimmig beschlossen.

Die Radverkehrskonzeption war das Ergebnis intensiver Planungen und Gespräche mit den betroffenen Kommunen, Verbänden, Nachbarlandkreisen sowie der Kreispolitik.

Das Planungsbüro VIA aus Köln verfasste das Konzept, in dem 466 Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur im Landkreis dargestellt werden. Diese Maßnahmen basieren auf den bestehenden Regelwerken, insbesondere den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.

Die Radverkehrskonzeption enthält ein Radwegenetz mit einer Länge von 830 km. VIA erarbeitete dieses in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Dabei wurden sowohl Alltags- als auch Freizeitrouten berücksichtigt, um möglichst vielen Radfahrenden ein ausgebautes Radverkehrsnetz bieten zu können.

Wieso brauchte es eine Neuaufstellung?

Es hat sich seit 2011 viel verändert. Die wachsende Bedeutung des Radverkehrs im Alltag und die immer weiter fortschreitende Elektrifizierung der Räder waren 2011 nicht vorhersehbar. Deshalb wurde eine Neuaufstellung der Radverkehrskonzeption im Sommer 2021 beschlossen.
 
Auch aus Sicht der Verkehrsplanung gab es in den letzten Jahren grundlegende Änderungen zur Verkehrssicherheit der Radfahrenden. Der Radverkehr gilt als Hoffnungsträger. Er ermöglicht umweltverträgliche Mobilität und trägt zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig fördert Radfahren die Gesundheit und Fitness und ist nach wie vor eine beliebte touristische Aktivität.  
 
Anfang 2022 hat die Neuaufstellung der Radverkehrskonzeption begonnen, wieder in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro VIA sowie den betroffenen Kommunen, Verbänden, Nachbarlandkreisen und der Politik.

Das Land Baden-Württemberg fördert die Neuaufstellung mit einer Übernahme von 50 % der Kosten.

Welches Ziel hat die Radverkehrskonzeption?

Das Ziel der Radverkehrskonzeption 2025 ist es, das Radverkehrsnetz des Landkreises Göppingen weiter auszubauen. Hierfür wird der Fokus auf den Alltagsradverkehr gelegt, Freizeitrouten fließen aber selbstverständlich weiterhin in die Betrachtung mit ein. Die Alltagsrouten zeichnen sich durch möglichst kurze, steigungs- und umwegarme Verbindungen aus und decken vorwiegend, aber nicht ausschließlich alltägliche Fahrten zur Arbeit, zur Ausbildung oder Schule sowie zum Einkaufen ab. Die topographische Landschaft in unserem Landkreis machte es vor ein paar Jahren noch zur echten Herausforderung im Alltag bestimmte Strecken zu meistern. Doch die immer stärkere Zunahme an Pedelecs und E-Bikes macht es einfacher, diese Strecken auch radelnd zu bewältigen.

Herren im Anzug auf Fahrrädern
Bildquelle: Landratsamt Göppingen

Inhalte der Radverkehrskonzeption 2025

Zielsetzung

Der Radverkehrsanteil im Landkreis Göppingen soll mittel- bis langfristig 15 bis 25 % betragen. Die Potenziale verteilen sich unterschiedlich auf die verschiedenen Regionen im Landkreis. Um dies zu erreichen fokussierte sich die Radverkehrskonzeption dieses Mal auf den Ausbau der Alltagsradverbindungen. Die Freizeitradverbindungen wurden bereits in der Radverkehrskonzeption 2011 fokussiert und ausgebaut. Hier ist der Landkreis mit 12 vollständig ausgeschilderten touristischen Radrouten bereits gut ausgestattet. Die Radverkehrskonzeption 2025 beinhaltet jedoch alle Radverbindungen im Landkreis, dazu gehören Alltagsrouten und touristische Routen, um die Zielvorgabe des Radverkehrsanteils zu erreichen. 

Netzplanung und Netzanalyse

Die Netzplanung legt den Schwerpunkt auf die Verbindung der Kommunen untereinander sowie die Anbindung des Landkreises Göppingen an seine Nachbarlandkreise und -kommunen. Dabei wurde das Netz, welches 2011 entwickelt wurde überarbeitet und wichtige Strecken neu aufgenommen. Alle Kommunen des Landkreises waren in diesen Prozess mit eingebunden und konnten Routenvorschläge einbringen. 

Nach der Abstimmung des Netzes mit den Projektbeteiligten und der Einbindung der touristischen Hauptverbindungen erreicht das Gesamtnetz eine Länge von knapp 800 Kilometern. 
Die Stadt Göppingen bearbeitete zur selben Zeit eine eigene Radverkehrskonzeption. Zwischen den beiden Konzepten wurden die Übergänge abgestimmt. Das Netz der Stadt Göppingen wurde in die Radverkehrskonzeption bildlich aufgenommen, VIA Köln hat keine Maßnahmenvorschläge innerhalb der Stadt Göppingen bearbeitet. 

Die Mängelanalyse wurde für das gesamte Netz mit dem Fahrrad durchgeführt.  

Karte mit dem Radverkehrsnetz im Landkreis Göppingen
Bildquelle: Radverkehrskonzeption des Landkreises Göppingen

Das Maßnahmenprogramm

Aus der Mängelanalyse hat das Planungsbüro VIA Köln anhand von Richtlinien und Empfehlungen für Radverkehrsinfrastruktur Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet. Insgesamt sind in der neuen Radverkehrskonzeption 1167 Maßnahmen für den Landkreis Göppingen vorgeschlagen. 
Diese Maßnahmen verteilen sich wie folgt auf die Baulastträger:

  • 583 Maßnahmen in der Baulast der Kommunen,
  • 230 Maßnahmen in der Baulast des Kreises,
  • 238 Maßnahmen in der Baulast des Landes und 
  • 116 Maßnahmen in der Baulast des Bundes.

Für die Maßnahmen wurden Prioritäten gesetzt, die es vereinfachen soll diese umzusetzen. Hierzu wurden die Ergebnisse der Online-Bürgerbeteiligung genutzt, die im Herbst 2022 durchgeführt wurde.

Beschluss der neuen Radverkehrskonzeption und weiteres Vorgehen

Am 23.05.2025 wurde die Radverkehrskonzeption dem Kreistag vorgestellt.
Mit zwei Enthaltungen wurde der Gesamtheit der Konzeption einstimmig zugestimmt. 

Weiteres Vorgehen

Die Radverkehrskonzeption wurde abgeschlossen. Nun gibt es 1167 Maßnahmenvorschläge, die den Radverkehr im gesamten Landkreis verbessern können.
Diese gilt es nun Stück für Stück umzusetzen. Dazu müssen alle Baulastträger zusammenarbeiten, um ein lückenloses Netz im Landkreis Göppingen sicherzustellen. Die Maßnahmen sind Vorschläge, die Radverkehrssituation in der eigenen Baulast zu verbessern. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen liegt in der Verantwortung der einzelnen Baulastträgern.

Die Radverkehrskonzeption aus dem Jahr 2025 lässt sich hier abrufen:

Kontakt

Jörg-Michael Wienecke, Amtsleiter Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur
Jörg-Michael Wienecke
Amtsleiter

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Fax +49 7161 202-5190

Adresse

Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur
Landratsamt Göppingen
Lorcher Str. 6
73033 Göppingen
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