Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke – jeder kann helfen

Göppingen, 22.05.2024 - Bereits im September 2022 hat das Gesundheitsamt über erste Funde der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) im Landkreis Göppingen berichtet. 

  Die Asiatische Tigermücke im Vergleich zu einer 1-Cent-Münze. (Foto: A. Jöst (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.))
Die Asiatische Tigermücke im Vergleich zu einer 1-Cent-Münze. (Foto: A. Jöst (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.))

Die auffällig schwarz-weiß gemusterte Stechmücke mit einer Körpergröße von ca. 3 - 10 mm wurde im Herbst 2022 in Uhingen-Holzhausen gesichtet. Im Jahr 2023 kam mit Salach eine weitere betroffene Gemeinde hinzu.

Die Asiatische Tigermücke wurde über den Handel nach Europa eingeschleppt und findet nun schon seit einigen Jahren auch in Deutschland klimatische Bedingungen, um sich zu etablieren.
Sie kann bestimmte Krankheitserreger wie das West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- sowie Zika-Virus übertragen, welche zu schweren Erkrankungen führen können.
Bereits im Juni 2023 warnte das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) vor dem Anstieg von Erkrankungen, die durch Tigermücken übertragen werden können. Laut ECDC gab es 2023 in Europa vor Ort erworbene Infektionen mit Dengue-Viren in Frankreich (45 Fälle), in Italien (82 Fälle) und in Spanien (3 Fälle).
 
Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts kann auch in Deutschland mit möglichen einzelnen Chikungunya-Virus-Infektionen im Sommer gerechnet werden. Ebenso dürfte die Wahrscheinlichkeit von Dengue-Virus-Infektionen aufgrund des Klimawandels zunehmen. Berlin z. B verzeichnet für dieses Jahr (Stand April 2024) bereits 39 Fälle von reiseassoziierten Denguefieber Erkrankungen. In den Jahren 2015 bis 2019 lagen die mittleren Werte bei 18 Fällen (Landesamt für Gesundheit Berlin). Um das Risiko von in Deutschland übertragenen Infektionen zu minimieren, sollten in Gebieten mit Vorkommen der Asiatischen Tigermücke Reiserückkehrende aus den Tropen und Subtropen im Sommer/Frühherbst den Mückenschutz durch bedeckende Kleidung, Anti-Mücken-Sprays und Netze/Fenstergitter auch nach Rückkehr für zwei Wochen beibehalten.
 
Um einer weiteren Verbreitung, sowie der Etablierung von Populationen der Asiatischen Tigermücke und den damit verbundenen Viruserkrankungen entgegenzuwirken, kann jede Bürgerin und jeder Bürger einen Beitrag dazu leisten.
 
Um die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücken zu verhindern, ist die Beseitigung von Brutmöglichkeiten von höchster Wichtigkeit. Die Asiatische Tigermücke legt ihre Eier bevorzugt in alle Arten von kleinen und stehenden Wasseransammlungen ab. Diese entstehen beispielsweise in Blumentopfuntersetzern, Gießkannen, Eimern, Planschbecken oder verstopften Dachrinnen. Da die Eier Trockenheit und auch kalte Winter überstehen können, sollten die Behälter nach dem Auskippen des Wassers gründlich gereinigt und umgedreht unter einem Dach gelagert werden, um erneute Wasseransammlungen zu verhindern.
Vogeltränken sind keine Gefahr, solange das Wasser wöchentlich gewechselt wird.
Regentonnen sollten vollständig abgedichtet werden. Sollte dies nicht möglich sein, empfiehlt es sich das Wasser in den Regentonnen mit einem biologischen Wirkstoff auf Basis von Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.), der gezielt Stechmückenlarven abtötet und im Handel erhältlich ist, behandelt werden.
Teiche und Fließgewässer stellen keine Gefahr dar, da sie nicht als Brutstätte genutzt werden.

Die Asiatische Tigermücke ist immer kleiner als eine 1-Cent-Münze. Sie ist dämmerungs- sowie tagaktiv, sehr aggressiv und besitzt eine auffällige schwarz-weiß gestreifte Musterung auf Körper und Beinen. Das letzte Glied der Hinterbeine ist immer weiß.
 
Eine frühzeitige Identifizierung der Asiatischen Tigermücke ist stets von Vorteil. Sollten verdächtige Exemplare gefangen werden, können diese mit Größenvergleich einer 1-Cent-Münze fotografiert werden und die Bilder zur Einschätzung dem Gesundheitsamt an gesundheitsamt@lkgp.de gesendet werden. Für eine eindeutige Bestimmung sollten die gefundenen Exemplare in kleinen Behältern oder einem wattierten Umschlag verpackt werden, sodass das Exemplar nicht zu Schaden kommt (z.B. kleine Cremedose oder ähnliches). Die Exemplare können postalisch verschickt oder direkt im Gesundheitsamt mit Angabe des Fundorts abgegeben werden.
 
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage unter www.kabsev.de. Für Rückfragen steht das Gesundheitsamt zur Verfügung.

Ansprechpartnerinnen

Gesundheitsamt Göppingen
Dr. Astrid Kirch / Daniela Renz
Telefon: 07161 202-5324 / -5325
Telefax: 07161 202-5390
E-Mail: gesundheitsamt@lkgp.de