Achtung, seit Ende Februar fliegen die Borkenkäfer wieder

Kritische Waldschutzsituation wird auch für 2024 erwartet

Pressemitteilung, 11.04.2024 - Der Schein trügt. Auch wenn es im Jahr 2023 überdurchschnittlich viel geregnet hat, sind die Bäume durch die Vorjahre geschwächt. Weiterhin hohe Dichten von Fichtenborkenkäfern lassen erneut erheblichen Schäden befürchten.

Fraßgänge mit Larven, Bildquelle: H. Estis
Fraßgänge mit Larven, Bildquelle: H. Estis

 
Buchdrucker und Kupferstecher, die größten Schädlinge an Fichten, stehen schon in den Startlöchern. Der Ausflug und die Suche nach Brutbäumen beginnt. Mit jedem warmen Tag kriechen mehr Borkenkäfer aus ihren Winterverstecken. Je mehr geeignete Brutbäume die Käfer nun finden, umso leichter können Sie sich vermehren.
 
Durch die Mitarbeit aller Waldbesitzer, in deren Wäldern Fichten stehen, kann jeder einen Beitrag leisten, die Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.
Was jeder Waldbesitzer jetzt im Frühjahr tun kann, ist umgestürzte Fichten sofort aufzuarbeiten und  abzufahren. Jetzt muss bruttaugliches Material, wie umgestürtzte Bäume, Restholz, dicke Äste und abgebrochene Gipfel entfernt werden. Bäume ohne Rinde im Wald stellen keine Gefahr mehr da, weil die Käfer nur in der Schicht zwischen Rinde und Holz, dem Kambium, leben.
In der Hochsaison der Käfer von April bis September ist es zwingend notwendig, alle Fichtenbestände mindestens alle 2 Wochen zu kontrollieren. Bohrmehl am Stammfuß und auf dem Boden, kleine Harztropfen auf der Stammoberfläche, Spechtspiegel (Stellen an denen der Specht die Rinde abhackt, um an den Borkenkäfer heranzukommen), gelb bis rötlich verfärbte Nadeln und schlussendlich Abfallen der Rinde vom Stamm sind untrügliche Zeichen für einen Borkenkäferbefall.
Befallene Bäume sowie alles bruttaugliche Material müssen sofort markiert, aufgearbeitet und abgefahren werden. Jede Verzögerung und jeder unentdeckt befallene Baum birgt die Gefahr, dass allein von der Borkenkäferpopulation eines Baumes weitere 8.000 Bäume befallen werden können. Gehen Sie also stets wachsam durch ihren Wald, um dies zu verhindern.
 
Bitte beachten Sie bei eigenständiger Aufarbeitung immer die Unfallverhütungsvorschriften!
 
Ihr systematisches und konsequentes Eingreifen minimiert die Gefahr für Ihre und angrenzende Wälder. Wenn Sie hierbei Unterstützung und fachkundige Beratung benötigen, wenden Sie sich bitte an das Forstamt oder Ihren örtlichen Förster. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Forstamts unter oder telefonisch unter 07161/202-2401.

Ansprechpartnerin

Forstamt Göppingen
Diana Tröger
Telefon: 07161 202-2401
Telefax: 07161 202-2499
E-Mail: forstamt@lkgp.de