Verkehrsprojekte

in Bau/in Planung

Stand: Dezember 2013

Die optimale Einbindung in die regionale und national-europäische Mobilitätsinfrastruktur stellt für den Landkreis Göppingen einen entscheidenden Standortfaktor dar.

Nationale und europäische Vernetzung: A 8

Die Bundesautobahn A 8, die den Landkreis randlich erschließt, stellt die national wichtigsten Anschlüsse und die Verbindungen in das benachbarte Ausland her. Sie sind Grundlage für die stark exportorientierte heimische Wirtschaft. Der 6-streifige Ausbau dieser transeuropäischen Achse (TEN) wurde in den letzten Jahren intensiv vorangebracht. Während die Fertigstellung in Richtung München zügig vorankommt, gibt es für den verbleibenden Flaschenhals am Albaufstieg noch keine verlässliche Perspektive. Für den Abschnitt Mühlhausen-Hohenstadt wurde zwar bereits im Herbst 2004 die Planfeststellung eingeleitet, aber bis heute nicht abgeschlossen. Für die Finanzierung des mit rund 468 Mio. € veranschlagten Projekts gibt es bisher keine Lösung. Der durch den Bund favorisierte Bau im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft hat sich noch nicht konkretisiert. Der im März 2016 veröffentlichte Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht den Albauf- und abstieg als fest disponierte Maßnahme im vordringlichen Bedarf. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Planfeststellung ohne Mautstellen auf der Albhochfläche, die für Ende 2016 in Aussicht gestellt wurde. Der Landkreis sieht dadurch gute Voraussetzungen, dass der 6-streifige Neubau binnen 10 Jahren realisiert werden kann.

Neubau B 10 / B 466

Noch offen ist der Weiterbau der B 10 in Richtung Geislingen/Ost. Aufgrund der nachteiligen verkehrlichen Standortbedingungen des Geislinger Raumes setzt sich der Landkreis vehement für den Weiterbau der B 10 neu ein.

Für das Maßnahmenbündel bis Geislingen/Ost (einschl. Schildwachttunnel) wurde ein RE-Entwurf zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens erstellt. Für beide Teilabschnitte sind Gesamtinvestitionen des Bundes von rd. 231 Mio. €. erforderlich. Der Abschnitt Gingen/Ost – Geislingen/Mitte (rd. 77 Mio. €) wurde durch das Land mit hoher Dringlichkeit für den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Der Tunnelabschnitt bis Geislingen/Ost (rd. 154 Mio. €) verfügt dagegen über eine deutlich ungünstigere Ausgangsposition. Der Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans 2030 sieht den Bauabschnitt bis Geislingen/Mitte (Umgehung Kuchen-Altenstadt) im vordringlichen Bedarf. Dadurch sind die Finanzierung und der Bau im genannten Zeitraum wahrscheinlich. Der weitere Abschnitt bis Geislingen/Ost (Schildwachttunnel im Zuge der Umgehung der Altstadt Geislingen) wird dagegen nur im "weiteren Bedarf" und ohne Planungsrecht gelistet. Der Landkreis und die gesamte Raumschaft setzen sich jedoch für eine durchgängige Planung und den zeitnahen Bau bis Geislingen/Ost ein. Nur so kann der innerstädtische Verkehr dauerhaft entlastet und zusätzliche Belastungen vermieden werden.

Der Entwurf 2030 sieht außerdem den Bau einer Ortsumgehung von Böhmenkirch (B 466) im vordringlichen Bedarf vor.

Kritisch werden die Querverbindungen zwischen den Bundesautobahnen A 8 (Karlsruhe – Salzburg) und A 7 (Füssen – Flensburg) gesehen. Der Raum zwischen Fils- und Remstal (B 297 und B 466) leidet unter Mautausweichverkehren. Derzeit wird dem zusätzlichen Schwerlastverkehr mit nächtlichen Fahrverboten auf der B 297 begegnet.

Im Zuge der Landesstraße L 1214 (Aichelberg – Göppingen) ist vorgesehen, den Göppinger Ortsteil Jebenhausen künftig in neuer Trassierung zu umfahren. Das über einige Jahre ruhende Planfeststellungsverfahren soll in Kürze wieder aufgenommen werden.

ICE-Schnellbahntrasse

Der Bau der Schnellbahntrasse Wendlingen – Ulm (Fertigstellung 2022) wirkt sich deutlich auf das künftige Schienenverkehrsangebot im Landkreis Göppingen aus. Mit der Inbetriebnahme des Gesamtprojekts einschl. des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 wird der ICE und IC-Verkehr auf die Neubaustrecke verlagert. Dadurch entfällt der Großteil der bisherigen Fernverkehrshalte (IC/EC) im Filstal.
 
Im Gegenzug lassen sich durch frei werdende Trassen auf der Stammstrecke Stuttgart – Ulm neue Nahverkehrskonzepte realisieren. Grundlage bildet die neue Angebotskonzeption des Landes, das stündliche IRE-, RE- und RB-Verkehre vorsieht. Diese könnten durch einen S-Bahn-Takt ergänzt werden, den der Landkreis derzeit zusammen mit dem Verband Region Stuttgart im Rahmen einer Nutzen-Kosten-Untersuchung prüfen lässt. Der Landkreis favorisiert ein Kombi-Modell aus schnellen Regionalverkehren und S-Bahn-Anbindung.

S-Bahn Göppingen

Der Landkreis Göppingen strebt die Integration in das S-Bahn-Netz der Region Stuttgart an. Diesbezüglich haben Verband Region Stuttgart und der Landkreis gemeinsam eine Nutzen-Kosten-Untersuchung bei DB International und ptv group in Auftrag gegeben. Untersucht wurden jeweils eine Verlängerung der S-Bahn bis Göppingen, Süßen, Geislingen und Donzdorf. Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgte am 17.07.2014 im Landratsamt Göppingen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Verlängerung der S-Bahn in den Landkreis wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Grund dafür ist unter anderem das Landeskonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr im Filstal, das bis Süßen drei und bis Geislingen zwei Züge pro Stunde vorsieht.

Wie eine Anbindung des Landkreises an das S-Bahn-Netz der Region Stuttgart auf Basis dieser Ergebnisse erfolgen kann gilt es nun gemeinsam mit dem Land und dem Verband Region Stuttgart zu erarbeiten.